'Berleis'
Eine bayerische Apfelzüchtung
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Mit Apfelbäumen ist es wie mit Erdbeeren: Es gibt eine Sortenauswahl, die einen erschlagen kann. Die Züchtung beschäftigt sich mit ganz vielen Gesichtspunkten: Pflanzengesundheit, 'Marktfähigkeit', Lagerfähigkeit und natürlich Geschmack um nur einige zu nennen. Und trotzdem gibt es kaum noch moderne Apfelsorten für den Hausgarten, die schmecken 'wie früher' und die Ihnen der Gärtner guten Gewissens empfehlen kann. Zu anfällig sind die Sorten – zu mühselig zu pflegen.
Genau hier kommt der 'Berleis' ins Spiel: es ist eine alte neue Apfelsorte die zwar schmeckt wie früher, aber dennoch robust und lagerfähig ist.
Als erste Verkaufsstelle im Landkreis NEA bieten wir Ihnen ab sofort 'Berleis' Bäume an. Verfügbar als Busch und Halbstamm in verschiedenen Wuchsstärken - wählen Sie einfach den Baum, der in Ihren Garten passt!
Exklusiv ab Hof in Ehe und nur in handelsüblichen Mengen für den Hausgarten.
Steckbrief
Elternsorten:
Roter Berlepsch x Roter Eiser
Fruchtfarbe:
Rote Deckfarbe mit gelben Backen
Fruchtgröße:
mittelgroß und gleichmäßig
Lagerfähigkeit:
6 - 8 Monate im Naturlager; mit Abstrichen sogar noch länger!
Geschmack:
Saftig, kräftiges Aroma, Nostalgieapfel ähnlich 'Roter Berlepsch'
Resistenz:
sehr widerstandsfähig gegen Mehltau, Frucht- und Zweigmonilia; wenig anfällig für Apfelschorf
Reifezeit:
ab Anfang bis Mitte Oktober
Mein Apfelbaum - mein Lebenswerk
Sortenzüchtung beim Apfel, das ist eine langwierige Arbeit. Viele Apfelblüten müssen von Hand bestäubt, die Ergebnisse aufgepflanzt und selektiert werden. Matthias Markl, Jahrgang 1927, aus Weilheim in Oberbayern ist von Haus aus ein neugieriger Mensch mit einer großen Leidenschaft für Obst. Aufgewachsen ist er in einer 13-köpfigen Familie mit insgesamt 9 Kindern. Anzupacken ist für ihn selbstverständlich, am liebsten im üppigen Obst- und Gemüsegarten der eigenen Mutter. Hier beginnt bereits als kleiner Bursche seine Leidenschaft zum Gartenbau. Doch speziell der Apfelanbau beeindruckt ihn am meisten. Später ist er unter anderem jahrelang Vorstand im Obst- und Gartenbauverein seines Heimatdorfes Weilheim. Sein ausgeprägtes Interesse an der Apfelzucht steigt stetig und sein großes Vorbild ist hier der bayerische Pfarrer Korbinian Aigner.
Ein stolzes Vorbild
Eben dieser Pfarrer hatte nämlich eine wirklich bemerkenswerte Leistung vollbracht. 1944 hat er den 'Korbiniansapfel' gezüchtet. Im zweiten Weltkrieg wurde der Theologe verfolgt und ins KZ Dachau gebracht. Dort säte er heimlich Apfelkerne von den weggeworfenen Apfelbutzen der Wachen aus. Schwer vorstellbar, dass sich unter solchen Bedingungen ein Apfel züchten lässt - aber es hat geklappt. Auch wenn der 'Korbiniansapfel' erst später zu Ehren des Züchters benannt wurde. In den '40er Jahren war der Apfel als 'KZ 3' bekannt.
Die Idee vom eigenen Apfel
Herr Markl war schon immer von der bereits im 16. Jahrhundert auftretenden Apfelsorte Roter Eiserapfel begeistert. Das ist ein robuster Bauernapfel der aufgrund seiner sehr langen Lagerfähigkeit früher in speziellen Mieten bis zum übernächsten Jahr aufbewahrt werden konnte. Der Rote Berlepsch zählt wegen seines saftigen Aromas ebenfalls zu den Lieblingssorten Markls. Leider ist diese Sorte aber nicht so robust. 1991 kreuzte er schließlich seine beiden Lieblingssorten und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Markl hatte nicht nur den nötigen Fachverstand. Er hat viel Zeit investiert und brauchte natürlich auch eine Portion Glück. Es entstehen mehrere Sorten die er in seinen naturnahen Garten auspflanzt, pflegt und neugierig beobachtet. Eine Züchtung hebt sich jedoch besonders ab. Die ab Anfang bis Mitte Oktober reifende Frucht verlockt mit der kräftig roten Deckfarbe zum hineinbeißen und der Geschmack überzeugt. Er ist ähnlich aromatisch und sogar noch etwas süßer als bei der Muttersorte 'Roten Berlepsch' und hält sich erfreulicherweise ähnlich lang wie der 'Rote Eiserapfel'. Die Pflanze erweist sich als sehr robust und widerstandsfähig gegen Schorf, Mehltau, Frucht- und Zweigmonilia. Alles was eine gute Apfelsorte für den Hausgarten mitbringen sollte.
Herr Markl kann seinen Erfolg kaum fassen und lässt seine Neuzüchtung im Jahr 2008 beim Bundessortenamt als eingetragene Sorte unter dem Namen Berleis schützen. So sind beide Elternteile im Namen verewigt. Die Nachfrage an dieser robusten Apfelsorte steigt stetig an, so dass die eigens produzierten Bäume nicht ausreichen. Herr Markl sucht sich einen zuverlässigen und kompetenten Produktionspartner der seine exklusive Apfelneuzüchtung ins Sortiment aufnimmt.
Der selbstständige Gärtnermeister und Obstkenner Robert Werner erkennt sehr früh das Potential dieser Apfelsorte. Mit seiner Leidenschaft zur Obstkultur und seiner langjährigen Erfahrung in der Obstbaumproduktion wird er zum einzigen Produzent und bringt die Sorte verstärkt in den Handel. Der familiengeführte Baumschulbetrieb befindet sich in Poxdorf, in Oberfranken, am Rande der fränkischen Schweiz. In diesem Gebiet werden bereits seit vielen Generationen Obstbäume kultiviert.
Ein Apfel auf dem Vormarsch
Besonders erfreulich ist, dass sich diese aus der Praxis heraus entstandene Apfelzüchtung, in einem Gebiet das meist nur von professionellen Züchtern dominiert wird, einen Namen macht. Aus einem neugierigen Zufall heraus, ohne wirtschaftlichen Hintergedanken, ist eine robuste Liebhabersorte entstanden, die ihre ganz eigene Entstehungsgeschichte hat. Diese Sorte bereichert definitiv das Apfelsortiment für Hobbygärtner und Obstliebhaber. Herr Markl ist stolz auf seinen eigens gezüchteten Lieblingsapfel Berleis, der sogar im November letzten Jahres in der Region Straubing-Bogen in Niederbayern, zum „Apfel des Jahres 2013“ gekürt wurde.
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Kommentar von Franz Kaufmann
wie ist die Befruchtersorte von Berleis? Wie sind die Preise ?
mfg Franz Kaufmann
Kommentar von Meinl Wolfgang
Sehr geehrter Herr Markl:
Mein Name ist Wolfgang Meinl, ich komme aus 87700 Memmingen und habe sie vor einiger Zeit im Fernseher gesehen.Mein Problem ist, wir haben einen Apfelbaum Namens Pinova, der soll angeblich gegen Ungeziefer resistent sein. Aber wir haben schon eine Fliegenfalle und einen Leimring um den Baum gemacht, aber wir haben nur Wurmige und faule Äpfel am Baum. Könnten sie mir einen Rat geben, was ich machen soll oder kann , damit ich auch mal keine Wurmige Äpfel ernten kann. Sollten sie etwas haben, das sie nicht verschicken könne, mein Bruder wohnt in Raisting und den besuche ich manchmal und wäre da ja in ihrer nähe und könnte mir das was sie mit empfehlen selber holen.
Ich wünsche ihnen und ihrer Familie einen schönen Sonntag.
Mit freundlichen Grüßen
Meinl Wolfgang