Stachelbeeren

Stachelbeeren

Ribes uva-crispa

Sauer macht lustig! Kaum eine Beere wird hierzulande so unterschätzt wie die Stachelbeere. Und dabei sind die roten, grünen und gelben Kugeln nicht nur fruchtig sondern auch gesund.

Frucht

rote Stachelbeeren auf weißem Grund © Dionisvera - Fotolia.com
© Dionisvera - Fotolia.com

Fruchtig macht lustig.

Rote, grüne und gelbe Kugeln für Frischfruchtfreunde.

Stachelbeeren sind nah mit den Johannisbeeren verwandt. Die Früchte sind wesentlich größer (2 bis 3 cm Durchmesser), leicht behaart und je nach Sorte rot, grün oder gelb-grün.

Erntezeit

Erntezeitpunkt der Stachelbeeren ist im Juni / Juli bis Anfang August. Die Beeren sind reif wenn die Frucht vollständig die Deckfarbe erreicht hat. Bei den rotfruchtigen Sorten ist das leichter zu erkennen als bei den grünen und gelben Sorten - probieren geht über studieren.

Sinnvoll ist es, die Sträucher mehrfach durchzupflücken - es sind nie alle gleichzeitig reif. Die bunten Kugeln reifen nur bedingt nach, deshalb sollte man nur die Vollreifen pflücken.

Sorten

'Spinefree'

Stachelbeere 'Spinefree' am Busch
  • Bestseller
  • (fast) dornenlos
  • großfruchtige, rote Frucht
  • Erntezeit: Mitte Juli

'Hinnomaeki rot'

Stachelbeere 'Hinnomaeki rot' am Busch
  • wenig bedornt
  • mittelgroße rote Frucht
  • ertragsstark
  • Erntezeit: Mitte bis Ende Juni

'Invicta'

Stachelbeere 'Invicta' am Busch
  • stark bedornt
  • große, gelbgrüne Frucht
  • super Fruchtqualität
  • sehr ertragsstark und starkwüchsig
  • Erntezeit: Mitte Juli

Pflanzenbeschreibung

Stachelbeere 'Hinnonmaeki'
Stachelbeere 'Hinnonmaeki rot' im Ertrag

Ribes uva-crispa ist ein locker und aufrecht wachsender, sommergrüner Strauch der etwa 1,5 m groß wird. Die Blätter sind drei bis fünflappig und oft leicht behaart. Dornen allein sind kein Merkmal, denn es gibt auch stachellose Varianten ('Spinefree').

Standort

Ribes im Allgemeinen bevorzugen gut bewässerte Böden ohne stauende Nässe. Kalkprobleme haben die Sträucher nicht, auf unserem alkalischen fränkischen Lehmboden gedeihen sie prächtig. Ein sonniger / halbschattiger Standort, an dem auch mal ein bisschen Wind geht, ist optimal.

Pflanzung

Vor der Pflanzung sollte man den Boden gut lockern. Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Zwischen den Büschen lässt man in der Reihe einen Abstand von 1,80 m, bei Fuß- / Hochstämmen reichen 1,50 m. Zur nächsten Zeile sollten es mindestens 2 m sein.

Düngung

Stachelbeeren haben Hunger! Bei Beerendünger aus dem Fachhandel darf man ruhig die angegebene Obergrenze düngen. Eine Überdüngung ist bei Johannisbeeren unwahrscheinlich, sie haben einen hohen Toleranzbereich. Von erhöhtem oder gar maßlosem Düngereinsatz raten wir aber natürlich ab: man bekommt keine Ertragssteigerung, macht die Pflanze damit nur empfindlicher und abhängig vom Dünger. Geben Sie den Dünger am Besten auf drei Gaben verteilt zwischen März und Mitte Mai.

Qualitätsvorteil

Alle 'Beerenzauber'-Stachelbeeren sind im Topf vorkultiviert. Sie brauchen keinen Pflanzschnitt vorzunehmen. Schneiden Sie Ihre Johannisbeeren im Jahr nach der Pflanzung das erste Mal.

Busch oder Stämmchen

Sind die auch gut erzogen?

Ja, sind sie. Unsere Stachelbeeren bieten wir nicht nur als Busch, sondern auch als Fuß- und Hochstämmchen an. Der Vorteil: pflücken ohne bücken.

Welche Stachelbeerform eignet sich für mich?

  • Die klassische Gartenform ist der Busch. Er bringt den besten Ertrag und hat die höchste Lebensdauer.
  • Büsche wachsen stärker als Stämmchen.
  • Die Hochstämmchen kann man im stehen ernten.
  • Stachelbeerstämmchen sind auch super als Kübelpflanze auf Balkon- und Terasse!
  • Fußstämmchen verzweigen auf einer Höhe von 60cm
  • Hochstämmchen verzweigen auf einer Höhe von 80cm

Besserwisserbox

Wie macht man aus einem Busch ein Stämmchen?

Als Laie wird das schwierig. Einen Stämmchen bekommt man, indem man die Edelsorte - also z.B. 'Spinefree - auf einen Stammbildner propft (=veredelt). Dabei wird eine Knospe mit einem scharfen Messer entnommen und auf der Unterlage (=Stammbildner), der Goldjohannisbeere (Ribes aureum), eingesetzt. Die nah verwandte Johannisbeere nimmt die Knospe nicht nur an und lässt sie austreiben, sondern sie ist auch schnittverträglich und macht einen schönen geraden Stamm. Fertig ist unser Bäumchen!

Erziehung und Schnitt

Grundlagen

  • Stachelbeeren tragen am ein- und vorjährigen Holz Früchte
  • Der beste Schnittzeitpunkt ist direkt nach der Ernte
  • Wichtigstes Ziel des Gehölzschnitts ist es, einen locker aufgebauten Strauch zu bekommen. Dadurch bekommen die Früchte nicht nur mehr Licht (größere, besser ausgefärbte und leckerere Früchte), sondern Sie halten Ihre Pflanzen auch gesund (Blätter trocknen schneller ab).
  • Das Verjüngen der Sträucher fördert die 'Fruchtholzrotation'. Der Ertrag wird besser, die Trauben und Einzelbeeren werden größer.
  • Einjährige Triebe nicht einkürzen! Um den Strauch kompakter oder luftiger zu bekommen, kann man auf Seitenäste ableiten.
  • Ein fachkundiger Schnitt ist nicht schwer und auch nicht aufwändig. Aber es ist eine wichtige Pflegearbeit. Um regelmäßig beste Erträge zu bekommen, sollten Sie deshalb jedes Jahr schneiden.
  • Tipp: Kürzen Sie die Triebenden im Herbst um zwei Augen (Knospen, ca. 5 cm) ein. Das hilft Mehltau zu verhindern.

Erziehung junger Stachelbeeren

Schema, Schnitt von jungen Stachelbeersträuchern
Stachelbeerstrauch nach dem Schnitt (2. Standjahr)

Im Jahr nach der Pflanzung schneiden Sie Ihren Pflanzenbestand das erste Mal. Erhalten Sie drei bis vier kräftige Gerüstäste aus dem Vorjahr und drei bis vier junge, diesjährige Triebe. Genauso behalten Sie auch im dritten Jahr nach der Pflanzung wieder drei kräftige Jungruten.

Wählen Sie immer die stärksten, aufrechten Triebe als Gerüstäste und schneiden Sie alle anderen Triebe bodeneben ab. Je näher am Boden desto besser, denn lange herausstehende Stutzen könnten krank werden. Eingekürzt oder abgeleitet wird in den ersten drei Jahren gar nichts.

Erhaltungsschnitt (ab dem 4. Jahr)

Erhaltungsschnitt ab dem 4. Standjahr
Stachelbeerstrauch nach dem Schnitt (3. Standjahr)

Für langfristig schöne und ertragreiche Sträucher erhalten Sie je drei Triebe jeder Altersstufe. Also drei diesjährige Triebe, drei einjährige Triebe, drei zweijährige Triebe und evtl. auch drei dreijährige Triebe. Sie sollten niemals mehr als 12 Gerüstäste haben.

Da es bei Stachelbeeren vor allem das junge Holz ist, dass den Ertrag bringt leiten wir auf jüngere Verzweigung ab, d.h. man schneidet den alten Teil eines Astes weg und lässt den jungen Seitentrieb stehen.

Fuß- und Hochstamm

Stämmchen bleibt Stämmchen

Die Krone beim Stämmchen besteht nur aus fünf bis sechs Leittrieben. Diese Gerüstäste müssen geschützt werden. Die beste Lösung sind drei Pfähle im Dreiecksverbund mit Querverbindungen. An denen kann man die Leitäste stützen. Auch der Stamm selbst sollte festgebunden sein, um Windschäden vorzubeugen.

Auch bei den Stämmchen gilt: diesjährige Triebe nicht einkürzen. Stattdessen sollten Sie sich darauf beschränken zu dicht stehende Seitenäste herauszuschneiden.

Ab dem 4. Standjahr macht es Sinn, die Krone immer wieder zu verjüngen. Dazu leitet man alte Gerüstäste auf jüngere Seitenäste ab.

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